Der Fian ist einer der beiden "Volltanks" des Reiches Hibernia. Dieser Klasse kommt im PvM, das in Gruppen gespielt wird, die Aufgabe zu, die sog. "Aggro" der zu bekämpfenden Monster auf sich zu ziehen und so den heilenden oder anderweitig unterstützenden Klassen, sowie den Schaden zaubernden Klassen, die Möglichkeit zu geben, unbehelligt ihr Werk zu tun.
Im RvR wird der Fian entweder wiederum beschützend oder aber auch als "Offensivtank" auftreten, der gegnerische Charaktere entweder innerhalb eines "Assist-Trains" niederkämpft, oder der eingesetzt wird, um zwar selbst den Gegner nicht niederzukämpfen aber denselben zu unterbrechen oder zu stunnen, so, daß z.B. schadenzauberende Charaktere der eigenen Gruppe auf den gegnerischen Char wirken können.
Rollenspielhintergrund
Die Fianna, über Fakten und Legenden
Die Fianna war das stehende Heer Hibernias, ursprünglich nur eine Gruppe jagender Krieger, nicht weit von einer Räuberbande entfernt entwickelte sie sich zu einer Auslese freiwilliger Kämpfer, die meist dem Adelsstand angehörten. Den Hochkönigen waren sie als Söldner verpflichtet, aber hatten eine eigene Befehlsstruktur. Es gab 4 Einheiten, die je 1000 Mann stark waren und von Tara (Königsstadt), Almhu, Temhair Lurchra und Culleun aus kommandiert wurden. Die Sagenfigur Finn übernahm das Kommando über alle 4 Einheiten und führte es etwa 160 Jahre lang. Die Beziehungen zwischen der Fianna und dem Hochkönig waren meist sehr gespannt.
Die Aufgaben und das Leben in der Fianna
Die Fianna diente der Landesverteidigung, zumindest vom November bis Mai war es ihre Aufgabe im Land für Frieden zu sorgen und die Nordmänner abzuwehren. Von Mai bis November bejagten sie das Land, lebten im Wald und erhielten als Lohn Fleisch und Felle. Im Sommer wird das Leben etwa so geschildert: Während die Gruppe jagend durch den Wald zieht, baut ein Gilla (Diener) Hütten aus Stangenholz und Zweigen, aus denen Dach und Wände geflochten werden. Die Betten werden aus Moos, Heidekraut und Binsen schichtweise errichtet. 2 Männer müssen sich ein Bett teilen, die Hunde haben ihr eigenes Lager. Gekocht wird in einer Erdgrube, die neben einem Bach ausgehoben wird. In diese Gruben wird Wasser geleitet, das dann mit heißen Steinen zum Kochen gebracht wird, was die Mitnahme von Kochgeschirr überflüssig machte. Die Jäger nehmen nach der Jagd immer erst ein Bad im Bach, dann dürfen sie essen. Nach dem Essen wurde durch Aneinanderschlagen der Speere und „Brummlaute" musiziert. Die Fianna wurde, egal wo ihre Streifzüge sie hinführten, immer von „ihren" ortsansässigen Frauen und Mädchen erwartet, war wohl ein wildes Treiben da.... Die Anführer der Fianna legten aber anscheinend Wert auf die Treue ihrer Bettgenossinnen Im Winter lebte die Fianna auf den Königsburgen, die sie zu verteidigen hatten, wozu ich aber keine genaueren Infos gefunden habe.
Prüfungen zur Aufnahme in die Fianna
Die Fianna der späteren Zeit nahm nicht jeden, sondern nur die, die sich in Prüfungen bewährt haben. Grundvoraussetzung war es, „die zwölf Bücher der Dichter" zu kennen, was eine Ausbildung als Barde oder eine adelige Herkunft voraussetzte. Als Beweis seiner Kampfstärke und Geschicklichkeit, musste der angehende Fian bis zum Bauch eingegraben mit Stock und Schild 9 Krieger mit Wurfspeeren abwehren, ohne Geräusch durch den Wald rennen und auf den perfekten Sitz seiner Haare achten, über einen augenhohen Stab springen, unter einem kniehohen Ast durchkriechen während er sich einen Dorn aus dem Fuss zieht ohne sein Tempo zu verlangsamen.
Die Fianna in DAoC und wo der Hirsch herkommt
In DAoC hat die Fianna ihre Funktion als Armee Hibernias beibehalten und wehrt alle Eindringlinge ab, so gut es geht. Der Hirsch, in den sich ein Fian verwandeln kann, könnte mehrere Ursprünge haben:
- Demne, was ja Hirschkalb heißt, wurde von den Programmierern wörtlich genommen...
- Die Fianna lebte im Wald und Finn hatte durch sein Göttliches Erbe auch eine Gewisse Macht über die Natur. Das haben die Programmierer verwendet, um dem Fian seine Hirschform zu geben.
Der Hirsch, in den sich ein Fian verwandelt, sah vor Catacombs aus wie Cernunos. Was ist also ein Cernunos?
Hierbei handelt es sich um ein Mischwesen, ein Ding mit nacktem Körper und einem Hirschkopf, Geschlechtsmerkmale fehlen völlig. Es hält oder trägt meist ein Torques (Halsring, den Fürsten als Zeichen der Herrschaft trugen) und hat immer eine Schlange bei sich.
Cernunos, bei den Festlandkelten der Herr der Tiere, wird meist in Buddahaltung dargestellt, möglicherweise geht er auf Indischen Einfluss zurück...
Bei den Inselkelten wird Cernunnos nach der Christianisierung zerlegt: Seine Fähigkeiten über Tiere zu gebieten erhalten verschiedene Heilige gutgeschrieben, die Darstellung des Gehörnten landet beim Teufel.
Als weiterer Denkansatz bietet sich die sogenannte "wilde Jagd" aus der keltischen Mythologie an, diese wird vom "Gehörnten" (Mensch mit Geweih) angeführ |